Prominenter Journalist wegen Erniedrigung von M?rtyrern in Haft
Luo Changping, ein prominenter chinesischer Journalist, wurde am Freitag in Sanya in der südchinesischen Inselprovinz Hainan in Haft genommen. Ihm wird vorgeworfen, die M?rtyrer der Chinesischen Volksfreiwilligen sp?ttisch gedemütigt zu haben.
Ein Poster des Films ?Die Schlacht am Changjin-Stausee“
?Ein halbes Jahrhundert sp?ter denken die Chinesen kaum noch über die Rechtfertigung des Krieges nach, so wie die Sandskulptur-Kompanien nicht an der ?weisen Entscheidung‘ der Führung zweifelten“, kommentierte Luo Changping, ein chinesischer Journalist und Influencer, am Mittwoch auf Sina Weibo den Film ?Die Schlacht am Changjin-Stausee“ (The Battle at Lake Changjin), der inzwischen schon über 3,5 Milliarden Yuan eingespielt hat.
Der Kinohit w?hrend der chinesischen Nationalfeiertage zeigt vor allem, wie die Soldaten der Chinesischen Volksfreiwilligen (CVF) w?hrend des Krieges gegen die US-Aggression und zur Unterstützung Koreas (1950-53) – trotz der K?lte und der fortschrittlicheren Waffen des Feindes – die Schlacht gewinnen konnten. Mit dem Wortspiel bezog sich der 40-j?hrige, der mehr als zwei Millionen Follower auf dem chinesischen Pendant zu Twitter hat, auf die Truppeneinheiten der CVF, deren Soldaten überwiegend in der bei?enden K?lte erfroren . Diese werden im Volksmund als ?Eisskulptur-Kompanien“ geehrt. ?Sandskulptur“ ist hingegen im chinesischen Internet ein Slang für Idioten.
Am folgenden Tag wurden die illegalen ?u?erungen von dem Journalisten, der sich vor allem durch seine Berichte über Korruptionsf?lle bekannt gemacht hat, bei der Polizei gemeldet. Anschlie?end wurde Luo in Sanya zu einer Zweigstelle des Büros für ?ffentliche Sicherheit vorgeladen. Diese nahm ihn strafrechtlich in Untersuchungshaft, nachdem er bei den Ermittlungen die illegalen Aktivit?ten gestanden hatte. Die Staatsanwaltschaft von Sanya teilte am Freitag unter anderem mit, dass sie beschlossen habe, gegen Luo zivilrechtlich zu klagen, weil er das ?ffentliche Interesse verletzt habe.
Chinas oberster Gesetzgeber hat in einer Zusatzverordnung, die im Februar in Kraft getreten ist, 22 Paragraphen in das Strafgesetz aufgenommen, darunter die Verunglimpfung von M?rtyrern, der Angriff auf die Polizei und die St?rung des ?ffentlichen Verkehrs. Demnach k?nnen diejenigen, die den Ruf und die Ehre von Helden und M?rtyrern beleidigen, verleumden oder auf andere Weise verletzen, zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren verurteilt werden, wenn die Umst?nde schwerwiegend sind.
Am selben Tag gab Sina Weibo in einer Mitteilung bekannt, dass die Plattform das Konto von Luo wegen seiner ?u?erungen geschlossen habe. Die Plattform toleriere keine Aktivit?ten, die Helden und M?rtyrer verleumden, hie? es zur Begründung.