Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Reise | Schriftgr??e: klein mittel gro? |
23. 07. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Von Martin Aldrovandi
Seit Tagen beherrscht ein Thema die chinesischen Medien: Die totale Sonnenfinsternis vom Mittwoch - mit über sechs Minuten die L?ngste im 21. Jahrhundert. Quer durch China (sofern nicht bew?lkt) konnte man zuschauen, wie sich der Mond langsam vor die Sonne schob und so mitten am Tag Nacht wurde. Auch wenn es in Beijing nur eine partielle Sonnenfinsternis gab, so wollte ich mir diese trotzdem nicht entgehen lassen.
Zusammen mit meinem Kollegen Michael Koliska, mache ich mich um halb acht Uhr morgens auf den Weg zur chinesischen Mauer. Unser Plan: Einheimische und Touristen nach ihren Eindrücken zu befragen und gleichzeitig das Naturschauspiel von einem der sieben Weltwunder aus zu filmen. Nachdem wir endlich ein Taxi gefunden haben und dann auch pünktlich um viertel vor neun vor dem Eingangstor der gro?en Mauer in Badaling ankommen, stehen die Touristenmassen bereits still und schauen mit Sonnenbrillen, get?nten Plastikfiltern oder einfach mit blo?em Auge Richtung Himmel. Ein kleines Stück Sonne ist bereits verdeckt, mehr und mehr sieht sie aus wie ein Halbmond. Schnell machen wir ein paar Aufnahmen mit der Videokamera, zeigen unsere Tickets am Eingang und beklimmen die ersten Stufen der chinesischen Mauer. Dann stürzen wir uns ins Getümmel: Zwischen chinesischen Reisegruppen, Schulklassen und ausl?ndischen Touristen suchen wir passende Interviewpartner.
Nach ihren Eindrücken gefragt, sagen sowohl Chinesen als auch Ausl?nder, dass es für sie ein ganz besonderes Erlebnis sei, die Sonnenfinsternis von der gro?en Mauer aus zu sehen. Nur zwei franz?sische Touristinnen reagieren erstaunt. ?Welche Finsternis?" fragen sie und bemerken diese erst, nachdem sie sich umdrehen. ?In Shanghai kann man jetzt die totale Sonnenfinsternis sehen", sage ich ihnen. Darauf brechen die beiden in Gel?chter aus. Sie seien w?hrend ihrem Urlaub haupts?chlich in Shanghai, nur an diesen zwei Tagen würden sie Beijing besuchen und das ausgerechnet am Tag der Sonnenfinsternis. Ein wenig besser informiert ist dagegen ein chinesischer Besucher aus Nordostchina. Er sei extra mit dem Zug mehrere Stunden nach Beijing gefahren, um sich die partielle Sonnenfinsternis von der gro?en Mauer aus anzusehen. Am n?chsten Tag will er wieder zurück nach Hause. Gelohnt habe sich die Reise allemal, findet er, schlie?lich habe man selten die M?glichkeit, eine Sonnenfinsternis zu sehen.
Zwischen den Interviews und den Aufnahmen haben wir kurz Zeit uns das Spektakel selbst anzuschauen. Mit seiner Sonnenbrille ist Michael bestens gewappnet, ich dagegen bekomme von einer chinesischen Touristin ein Stück ungebrauchte Filmrolle geschenkt. Durch die braune Folie schaue ich mir die vom Mond halb verdeckte Sonne an. Es ist meine erste Sonnenfinsternis, die ich in natura sehe und das erst noch von der chinesischen Mauer aus. Ein Weltwunder und ein Naturschauspiel, beides an einem Vormittag! Nach der kurzen Verschnaufpause, suchen wir weitere Touristen, die von ihren Eindrücken erz?hlen. Kurz vor elf dann steigen wir müde und ersch?pft in den Linienbus, der uns zurück in die Stadt bringt. Von den Kollegen, die in der Stadt geblieben sind, h?ren wir, dass sie die Sonnenfinsternis nur am Fernsehen bestaunen konnten, da der Himmel wolkenverhangen war. Meine Nachbarin flog sogar extra nach Shanghai, um die totale Sonnenfinsternis zu sehen. Zu ihrem Pech war es bew?lkt und hat geregnet.
Quelle: CRI
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |