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03. 11. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kulturrat: TTIP gef?hrdet kulturelle Vielfalt

Schlagw?rter: Kulturpolitik Deutschland

"TTIP ist mehr als Chlorhühnchen", sagt der Pr?sident des Deutschen Kulturrats. Dass das Freihandelsabkommen auch Kultur, Bildung und Wissenschaft betrifft, ist weniger bekannt. Eine Tagung in Frankfurt will das ?ndern und die Gefahren benennen.

Frankfurt/Berlin (dpa) - Kulturschaffende befürchten drastische Folgen durch das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. "Wenn TTIP nach dem heutigen Verhandlungsstand abgeschlossen wird, werden alle Lebensbereiche total kommerzialisiert. Das würde zu einer dramatischen Verarmung unserer kulturellen Vielfalt führen", sagte Prof. Christian H?ppner, Pr?sident des Deutschen Kulturrates, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.

"TTIP ist mehr als Chlorhühnchen", sagte H?ppner, der als Pr?sident des Dachverbands für 246 Kulturorganisationen in Deutschland spricht. Der Abbau von Handelsschranken sei nur ein Aspekt. TTIP betreffe auch Kultur, Bildung und Wissenschaft. Das Abkommen ziele darauf, "Kultur dem wirtschaftlichen Verwertungsprozess zuzuführen". Dabei werde nationales Recht ausgeh?hlt: "Die Kulturhoheit k?nnen wir salopp gesagt in der Pfeife rauchen."

?ffentliche F?rderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur sei mit TTIP "überall dort nicht mehr m?glich, wo es noch einen weiteren Marktteilnehmer gibt". ?ffentliche und private Musikschulen müssten beispielsweise beide die gleiche F?rderung bekommen. Das klinge nach Gerechtigkeit, bedeute aber, dass alles, was sich rechne, privat betrieben werde. Für ?ffentliche Anbieter bleibe das, was sich nicht rechne. "Da kann man sich vorstellen, wie schnell die vor dem Aus stehen."

H?ppner ist einer der G?ste bei einer für Montagabend geplanten Fachtagung "TTIP-Verhandlungen und die Folgen für Kultur und Musik in Deutschland" an der Musikhochschule Frankfurt. Sein Appell: "Kultur darf nicht allein dem Markt überlassen werden, sonst reduzieren sich die Angebote auf das, was sich wirtschaftlich rechnet."

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Quelle: dpa

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