Beim Thema Luftverschmutzung beherrscht normalerweise PM2,5, Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern, die landesweiten Schlagzeilen. Experten fordern aber, auch der gesundheitsgef?hrdenden Ozonbelastung mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Das berichtete die Economic Information Daily.

Seit Sommerbeginn hat das Ozon den Feinstaub als Luftschadstoff Nummer eins abgel?st. Das ergab ein Bericht des Ministeriums für Umweltschutz vom Juli, in dem 74 Gro?st?dte berücksichtigt wurden. Nach Angaben des Ministeriums werden die Ozonwerte die Luftqualit?t noch bis Oktober beeintr?chtigen.

Auch wenn die Ozonschicht der Stratosph?re weit vom menschlichen Lebensraum entfernt ist und sie das Eindringen von ultraviolettem Licht in die Erdatmosph?re verringert, hat Ozon in Bodenn?he sch?dliche Auswirkungen. Dazu z?hlen nach Expertenangaben Gewebesch?den in den Atemwegen sowie sch?dliche Auswirkungen auf Ackerpflanzen, W?lder und einheimische Pflanzen.

Einer Studie zufolge wird China seine Winterweizenernte von 4,13 Millionen Tonnen und seine Sojabohnenertr?ge von 885.000 Tonnen verlieren, sobald die Ozonkonzentration Werte von 50 ppb (Teile per Milliarde) erreicht.

Nach Ansicht von Umweltexperten ist die Entstehung hoher Ozonwerte sogar noch schwerer zu analysieren als PM2,5, da sie sich je nach Jahreszeit und Ort ver?ndern. St?dte im Süden China würden unter h?heren Ozonwerten leiden als im Norden, erkl?rte Meng Xiaoyan, Ingenieur am Nationalen Umweltüberwachungszentrum.

Nach Angaben von Wang Yuesi, Wissenschaftler am Institut für Atmosph?renphysik (Chinesische Akademie der Wissenschaften), verschlimmert Ozon die Luftverschmutzung in St?dten wie Beijing, Shanghai und Guangzhou. Daher seien koordinierte Bemühungen und die Unterstützung der Regierung erforderlich, um das Problem anzugehen.

Regionale Umweltbeh?rden sollten sich mit wissenschaftlichen Instituten zusammentun, um die Ursachen der Ozonbelastung genauer zu identifizieren und umfassende Strategien auszuarbeiten.