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08. 01. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Wie viele andere Sprachen hat auch die chinesische Sprache eine lange Geschichte, w?hrend der neue W?rter in die Sprache aufgenommen wurden. Vergangenes Jahr ist der chinesische Internetbegriff Diaosi aufgekommen.
Diao bezieht sich auf ein m?nnliches Sexualorgan, und Si bedeutet Haar. Das Wort als Ganzes mag als "Loser" übersetzt werden. Diaosi k?nnen aus allen Teilen des Landes sein. Im allgemeinen sind sie vom Lande oder geh?ren dem st?dtischen Kleinbürgertum an. Manche sind Akademiker, die erkannt haben, dass trotz der Zeit und des Geldes, das man in ein Studium investiert hat, die Belohnung gering ist.
Dank des Internets stehen heutzutage immer mehr junge Chinesen auf Selbstironie und nennen sich selbst Diaosi, was dem Begriff dazu verholfen hat, sich immer weiter zu verbreiten. Das Wort beinhaltet den Wunsch von Millionen Menschen, ihre unterdrückten Gefühle über das Leben und die H?rten des Lebens auszudrücken. Daher bezeichnen sich immer mehr junge Chinesen selbst mit dem Wort, auch wenn sie weit davon entfernt sind, so tief unten zu sein, wie der Begriff ursprünglich es ausdrückt.
Im allgemeinen haben Diaosi die folgenden gemeinsamen Merkmale: Erstens ist das Wort eine Reflexion der Sorge und Verbitterung vieler junger Chinesen, die es ?rgert, dass die soziale Hierarchie üblicherweise von Familienmacht geformt ist und dass sich das nicht leicht ?ndert. Zweitens reflektiert Diaosi, dass die jungen Leute sich selbst weniger ernst nehmen. Indem sie sich selbst als Diaosi bezeichnen, bekr?ftigen die jungen Leute, dass es harte Arbeit bedeutet, pers?nliche Erfolge zu erzielen. Ihr zynischer Ausblick auf das Leben verhilft ihnen dazu, Entt?uschung abzulassen und sie aufzuheitern. Drittens sehnen sich Diaosi nach einem idyllischen Seelenverwandten. Das Problem ist, dass die Person, die sie mitschleifen wollen, alles andere als interessiert an ihnen ist, was zu sexueller Frustration, Einsamkeit und Depression führt. Viertens mühen sich Diaosi immer mit harten, anstrengenden und düsteren Jobs ab. Dabei sind sie normalerweise in der Mittelschicht und niemals ganz unten.
Viele junge Leute bezeichnen sich als Diaosi, obwohl sie weit von den wirklichen Diaosi entfernt sind. In diesem Sinne sind Diaosi ?hnlich wie Ah Q, eine Romanfigur in einem Buch von Lu Xun, einem gefeierten chinesischen Schriftsteller. Ah Q ist ein Bauer mit wenig Bildung und keinem festen Job, und er ist berühmt für "spirituelle Siege", Lu Xun's Euphemismus für Selbstbetrug. Ah Q schikaniert die Erfolglosen, aber hat Angst vor denen, die über ihm stehen. Er überzeugt sich selbst davon, dass er spirituell überlegen ist, auch wenn er ihrer Tyrannei und Unterdrückung unterliegt.
Und gleichzeitig mit der Verbreitung des Begriffs Diaosi in China gibt es auch in den USA junge Menschen, denen es egal, als Loser bezeichnet zu werden. In einem Song von Beck, einem S?nger, der die Konsumentengeneration repr?sentiert, hei?t es: "I'm a loser, baby, so why don't you kill me?"
Quelle: guojizhibo.com
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