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guojizhibo.com | 05. 12. 2012 |
von Wolfgang Kuhn, Beijing
Mit "Lohengrin" feiert die zweite Oper von Richard Wagner in diesem Jahr im "National Center for the Performing Arts" (NCPA) seine Premiere.
FOTOCREDITS: NCPA
"Nie sollst Du mich befragen" tr?gt der geheimnisvolle Ritter Lohengrin seiner zukünftigen Gattin Elsa auf und verbietet ihr, ihn nach seiner Herkunft und seinen Namen zu fragen. So strenge Regeln gelten im NCPA im Zentrum von Beijing in der N?he der Verbotenen Stadt zum Glück nicht, und so finden sich zahlreiche Opernfreunde ein, um den zweiten Versuch des Hauses an einer Oper von Richard Wagner zu erleben. Nachdem bereits der "Fliegende Holl?nder" im Frühjahr ein gro?er Erfolg war, konnte man gespannt sein auf die zweite Regiearbeit des Italieners Giancarlo del Monaco. Und auch diesmal nützt er die beeindruckenden Dimensionen der Bühne optimal aus: Der erste Akt spielt in einer Felsenlandschaft, in der sich die Ritter um K?nig Heinrich versammeln. Majest?tisch rauscht ein Schwan per Videoprojektion vom Himmel herab und der titelgebende Held erstrahlt in einer wei?en Rüstung, der den schurkischen Telramund zum Duell fordert. Das Setting und die Kostüme erinnern ein bisschen an die US-Fernsehserie "Game of Thrones" und vermitteln ein atmosph?risch ebenso dichtes wie stimmiges Gesamtbild. Für viele chinesische Zuschauer ist der dritte Aufzug vermutlich der H?hepunkt: Viele sind mit der Musik von Richard Wagner nicht zu 100 Prozent vertraut, aber das berühmte Brautlied ("Treulich geführt") kennen sie natürlich alle – einige summen in romantischer Stimmung sogar ein wenig mit.
Bei den S?ngern vermag die internationale Besetzung durch die Bank zu überzeugen, allen voran die Wienerin Petra Maria Schnitzer als Elsa mit einer kontrolliert-samtigen Sopranstimme. Der Deutsche Stefan Vinke gibt einen tugendhaft-hellen Lohengrin, mit dem der Litauer Egils Silins als finsterer Telramund nicht ganz mithalten kann. Einmal mehr leistet der NCPA-Chor Gro?artiges: Intonation und Melodieführung kommen derma?en deutlich, dass man jedes Wort besser versteht als bei den deutschen Kollegen. Chef-Dirigent Lu Jia führt das China NCPA Orchestra mit exakter Hand, k?nnte jedoch in Nuancen noch ein wenig mehr Wert auf eine gefühlvolle Interpretation legen.
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