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24. 05. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ein S?nger, der zu einem Boykott von Musikstudenten aufgerufen hatte, muss nun selbst für seine Belehrungen Rede und Antwort stehen. Mit all dem Rummel um die neuen Gesetze zur Verkehrssicherheit war mir schon klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine berühmte Pers?nlichkeit betrunken hinter dem Steuer erwischt wird. Was für eine Ironie, dass es ausgerechnet Gao Xiaosong war.
Ein S?nger, der zu einem Boykott von Musikstudenten aufgerufen hatte, muss nun selbst für seine Belehrungen Rede und Antwort stehen.
Als bekannter Musikproduzent wurde er vergangene Woche der erste, der der Polizei ins Netz ging, als er einen Auffahrunfall an einer Kreuzung in Dongzhimen verursachte. Ein Alkoholtest ergab, dass er 243 Milligramm Alkohol pro hundert Milliliter im Blut hatte, und damit das Dreifache des legalen Limits.
Nach einer Flasche Wein und einer Flasche chinesischem Brandwein bei einem Abendessen in einem Hotel in der Beijinger Innenstadt beschloss er, mit seinem wei?en Gel?ndewagen auf wohl einer der herausforderndsten Stra?enverbindungen der Welt nach Hause zu fahren. Zu seinem Glück wurde bei dem Unfall niemand schwer verletzt. Trotzdem rechtfertigt das nicht Gao's Heuchelei. Erst vor wenigen Monaten hatte er zu einem Boykott aller Musikabsolventen des Konservatoriums Xi'an aufgerufen, nachdem diese Yao Jiaxin, einem viel versprechenden Klavierstudenten, der im Oktober vergangenen Jahres eine Frau erstach, nachdem er sie durch einen Unfall angefahren hatte und sah, dass sie versuchte, sich seine Autonummer zu notieren, einen positiven Charakter bezeugt hatten. "Wie k?nnen Menschen, die das Leben nicht achten, Musk m?gen?" hatte er auf seinem Mikroblog geschrieben. Gute Frage – die h?tte ich jetzt ganz gern von Gao selbst beantwortet.
Jeder, der sich betrunken hinters Steuer setzt, beweist, dass er ganz offensichtlich menschliches Leben missachtet. Wenn Gao rücksichtsvoll w?re, h?tte er seinen Gel?ndewagen vor dem Restaurant stehengelassen und ein Taxi nach Hause genommen. Er h?tte über die t?dliche Gefahr nachgedacht – mit einem schweren Wagen in einem Tempo zu fahren, so dass jeder überfahren werden kann, w?hrend er eine Reaktionszeit wie ein sedierter Panda hat. Er h?tte über das Wohlergehen der anderen Verkehrsteilnehmer nachgedacht, bevor er über seinen Wunsch, so schnell wie m?glich nach Hause zu kommen, nachgedacht hat.
Ich vergleiche in keiner Weise die Straftaten von Yao und Gao. Trotzdem: Es ist gerecht zu behaupten, dass das Verhalten der beiden in der modernen Gesellschaft unentschuldbar ist. Gao mag niemanden get?tet haben, doch indem er sich entschlossen hat, unter dem Einfluss von Alkohol Auto zu fahren, machen er und die riesige Zahl derjenigen, die regelm??ig eben dies tun, eine aktive Entscheidung, potentiell andere Menschen zu gef?hrden.
Wenn der Star vor Gericht erscheint, werden seine Anw?lte wahrscheinlich die g?ngige Entschuldigung geben: Er sei zu betrunken gewesen, um zu wissen, was er tut. Aber das kann nicht stimmen. Wenn er zurechnungsf?hig genug ist, ein Auto zu starten, den Gang einzulegen und zu fahren, dann wusste er ganz genau, was er tat. Ich hoffe, er hat die Konsequenzen zu tragen und wird gerecht für sein Vergehen bestraft.
Allerdings geben mir Kommentare wie der von letzter Woche von Zhang Jun, dem Vizepr?sidenten des Obersten Volksgerichtshofs, zu denken, der sagt, wenn betrunkene Autofahrer "der Gesellschaft sehr geringen Schaden zufügen", sollten sie nicht als Kriminelle angesehen wer den. Mit der Verwendung des sehr vagen Begriffs "geringer Schaden" sendet das Gesetz eine verheerende Botschaft an Leute, die nach einer effektiven L?sung für das Problem der Verkehrsicherheit suchen. Ist das Risiko, den Tod auch nur einer einzigen Person zu verursachen, nicht Schaden genug?
Quelle: China Daily
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