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14. 02. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Die Sch?nheit chinesischer Kalligrafie

Schlagw?rter: Schriftzeichen, Sch?nheit

Chinesische Schriftzeichen k?nnen in zwei Kategorien unterteilt werden: einzelne und zusammengesetzte Zeichen. Um der Sch?nheit der Form zu genügen, gibt es bestimmte Regeln. Hier ein überblick.

Chinesische Schriftzeichen k?nnen in zwei Kategorien unterteilt werden: einzelne und zusammengesetzte Zeichen. Zusammengesetzte Zeichen k?nnen zwei Bestandteile haben (rechts und links, oder oben und unten), drei Bestandteile haben (links, in der Mitte und rechts, oder oben, in der Mitte und unten) oder umrandete Zeichen sein (voll oder halbumrandet).

Um der Sch?nheit der Form zu genügen, gibt es grob gesehen fünf Regeln:

Gerade und gleichm??ig: Beim Schreiben muss man auf die Balance der Linien des Schriftzeichens achten, ansonsten sieht es unsch?n aus. Traditionell betonen Kalligrafen die Gleichm??igkeit des Zeichens, die richtige L?nge der vertikalen und horizontalen Striche und den richtigen Kontrast. Dies passt zu der ?sthetischen Anforderung, dass sch?ne Menschen gleichm??ige Gesichtszüge haben sollten, und dass R?ume und H?fe nur dann sch?n sind, wenn alles in guter Ordnung ist. Ein Bild an der Wand sollte rechts und links beziehungsweise oben und unten genügend Platz haben. Selbst eine Briefmarke sollte ordentlich und gerade auf einem Umschlag kleben, damit der Adressat einen guten Eindruck von dem Brief hat.

Gut ausgewogen: Die Schriftzeichen oder Striche sollten gut ausgewogen sein. Bei Schriftzeichen mit weniger Strichen sollten die Striche dicker sein, und die Striche sollten miteinander koordinieren. Bei Schriftzeichen mit mehr Strichen sollten die Striche dünner, enger beieinander und gut ausgewogen sein.

Unter den verschiedenen Schreibweisen ist die Siegelschrift die mit der feinsten Balance. Gleichzeitig versucht man mit dieser Schreibweise, die leeren Stellen zwischen den Strichen eines Zeichens zu minimieren. Andere Schreibweisen, bei denen die Balance wichtig ist, sind die offizielle Schrift und die Formalschrift. Bei der Kursivschrift wird nicht auf Balance geachtet, sondern auf Lebhaftigkeit und Rhythmus.

Ungleichm??ig und nicht uniform. Wie viele Dinge in der Natur werden kalligrafische Zeichen auf ungleichm??ige und nicht uniforme Weise geschrieben, um ihre Sch?nheit darzustellen. Wenn alle Striche des Zeichens gerade und gleichm??ig w?ren, s?hen sie wie gedruckt aus und w?ren nicht künstlerisch. Selbst bei der Siegelschrift haben die Striche verschiedene L?ngen. Nehmen wir das Zeichen für "drei" (三) als Beispiel: Die drei Striche haben dieselbe L?nge, doch in der Siegelschrift geschrieben geht der mittlere Strich am Ende nach oben. In der offiziellen Schrift haben die beiden oberen Striche dieselbe L?nge, doch der untere beginnt in der Form des Kopfes eines Seidenwurms und endet in der Form des Schwanzes einer Wildgans. In der Formalschrift geht der obere Strich am Ende nach oben, und der mittlere ist kürzer, w?hrend der untere dicker ist. Alle Striche oder die verschiedenen Teile des Zeichens sollten zueinander passen, so dass die Koh?renz der Striche das gesamte Zeichen lebhaft und rhythmisch macht.

Die Koh?renz eines Zeichens f?llt in zwei Kategorien: indirekt oder direkt. Nehmen wir das Zeichen für "Blume" als Beispiel: Es besteht aus vier Teilen, mit ihrer Koh?renz in der Mitte. Beim Schreiben sollten die vier Teile nah zusammen sein, und der obere und untere Teil k?nnen verbunden sein. Allgemein gesagt wird die direkte Koh?renz dazu genutzt, zwei Striche in der Kursivschrift zu verbinden. In der Kalligrafie wird der Punkt als H?kchen geschrieben, um ihn mit dem n?chsten oder vorigen Strich zu verbinden. Ein horizontaler, nach links gerichteter oder vertikaler Strich wird so geschrieben, dass er mit dem n?chsten oder dem vorigen Zeichen verbunden ist.

Dynamik. Dies ist die wichtigste Methode, um ein Zeichen lebendig erscheinen zu lassen. Mit den dynamischen Strichen erhalten künstlerische Werke Vitalit?t und Rhythmus. Die Dynamik eines kalligrafischen Werks kommt von zwei Aspekten: Erstens von der Bewegungsgeschwindigkeit der Pinselführung. In der Siegelschrift und der offiziellen Schrift kann das Schreiben eines Zeichens in einer oder zwei Minuten beendet werden. Doch in der Kursivschrift sind die Pinselstriche schneller und werden in nur wenigen Sekunden geschrieben. Zweitens kann ein uneinheitliche Freiraum durch die Neigung eines Zeichens erreicht werden. Bei der offiziellen Schrift machen einige Leute die Zeichen gerade und elegant, w?hrend andere sie neigen, und die Striche haben unterschiedliche L?ngen, um die Lebhaftigkeit und den Rhythmus auszudrücken. Bei der Kursivschrift steht das au?er Frage. Prosa über die G?ttin des Luo-Flusses, verfasst von Zhu Yunming (1460-1526) in der Ming-Dynastie, demonstriert die koh?renten und dynamischen Striche bei der Kursivschrift, und sie stellt den Charme der Zeichen und Zhu’s hervorragende F?higkeiten bei der Kontrolle der Geschwindigkeit der Pinselführung dar. Zhu, Wen Zhengming, Tang Bohu und Xu Zhenqing waren vier begabte Kalligrafen im Gebiet Suzhou und haben enorm zu der Entwicklung der Kalligrafie in der Ming-Dynastie beigetragen.

Quelle: Chinaculture.org

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