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20. 08. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Von Huang Youyi
Seit einiger Zeit werden in den Medien verschiedene Ansichten darüber ver?ffentlicht, wie die chinesische Sprache W?rter aus anderen Sprachen übernehmen sollte, ohne ihre eigene Charakteristik und Reinheit zu verlieren. Manche davon sind Kontroversen. Im Grunde genommen betrifft dieses Problem nicht nur die chinesische Sprache, auch nicht erst heute.
Huang Youyi: Vizevorsitzender und Generalsekret?r der Chinesischen Vereinigung von übersetzern und Dolmetschern und Vizevorsitzender der International Federation of Translators
Schrift und Sprache dienen als Mittel zur Verst?ndigung unter Menschen, bei der es sich um eine Wechselseitigkeit handelt, also einen wechselseitigen Austausch und Lernvorg?nge, indem die eine Sprache W?rter aus einer anderen Sprache übernimmt und umgekehrt. Im globalen Informationszeitalter zeichnet sich diese Tendenz immer deutlicher ab. Im Prozess des Austausches, des Lernens voneinander und der übernahme ist eine Gesetzm??igkeit feststellbar: die überlegene Sprache gibt mehr Output und die unterlegene Sprache nimmt mehr Input auf.
Was hei?t nun: die überlegene Sprache? Was ist die unterlegene Sprache? Als natürlichstes Kriterium dafür gilt wohl der Anwendungsbereich. Die chinesische Sprache ist weltweit wohl die Sprache, die zahlenm??ig von den meisten Menschen gesprochen wird. Die von Chinesen selbst geschaffene Sprache hat eine Geschichte von Jahrtausenden ohne Unterbrechung und unterscheidet sich damit wesentlich von denjenigen Sprachen, die von ausl?ndischen Kolonialisten eingeführt oder von diesen für die Einheimischen geschaffen wurden. Im Hinblick darauf sollte die chinesische Sprache eigentlich als die Sprache mit der gr??ten überlegenheit betrachtet werden Aber die internationalen Organisationen für übersetzen und Dolmetschen haben die chinesische Sprache als "unübliche Sprache" eingestuft. Die Begründung ist einfach: Obwohl die chinesische Sprache von sehr vielen Menschen gesprochen wird, ist dieser Sprachgebrauch nur auf China, und h?chstens noch auf von Chinesen bewohnte Gebiete beschr?nkt. Der Bereich ihrer internationalen Anerkennung und Verwendung ist daher begrenzt.
Lange Zeit war die Zahl der weltweit Chinesisch Lernenden nicht hoch. Der Grund liegt einfach darin: Wer Englisch beherrscht, kann die ganze Welt bereisen; wer Franz?sisch kann, kann durch mehr als zehn L?nder in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika reisen; wer Spanisch spricht, kann durch noch mehr L?nder reisen. Selbst wenn man nur Arabisch kann, kann man durch mehr als 20 L?nder reisen, ohne sich Sorgen über die sprachliche Verst?ndigung zu machen. Chinesisch verwendet man erst im Umgang mit Chinesen. Erst seit einigen Jahren erlebt Chinesischlernen einen globalen Boom, was nicht zuletzt auf die rasante chinesische Wirtschaftsentwicklung, die Erh?hung der internationalen Stellung Chinas und der Zunahme der Bedeutung der chinesischen Diskurse zurückzuführen ist. Ich bin der überzeugung, dass immer mehr W?rter aus dem Wortschatz der chinesischen Sprache von anderen Sprachen übernommen werden.
Im vergangenen Jahrhundert haben die Chinesen bei der Suche nach dem Weg der Modernisierung st?ndig Fremdw?rter aus anderen Sprachen in ihr Sprachsystem aufgenommen. So gibt es lautgem??e übernahmen wie jípǔ (jeep), tǎnkè (tank) und sinngem??e übernahmen wie huǒchē (railway), fēijī (airplane), diànnǎo (computer). Im Geist der ?ffnung und gef?rdert durch die gro?e Lernbereitschaft der Chinesen werden in Zukunft noch mehr Fremdw?rter über diese zwei Wege ins lexikalische System der chinesischen Sprache Eingang finden.
Quelle: China Heute
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