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07. 04. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Sie ist die Choreografin der Er?ffnungszeremonie für die Olympischen Spiele 2008 und der Feierlichkeiten für die übergabe Hongkongs 1997. Heute stellt sich Wang Yuanyuan einer neuen Herausforderung: dem zeitgen?ssischen Tanz in China.
Wang Yuanyuan sieht im zeitgen?ssischen Tanz, einer gefeierten Kunstform in China, neuen Herausforderungen entgegen. [Jiang Dong]
Wang Yuanyuan sitzt mit überschlagenen Beinen auf dem Boden in ihrem schwarzen Trainingsanzug, wirft ihr Haar zurück und wirkt vertieft in die Darbietung der T?nzer, die gerade vor ihren Augen proben. Sie ?ffnet die Beine zum Spagat und formt mit ihren Armen einen Bogen über dem Kopf. Die Choreografin am Beijinger Theater für Zeitgen?ssischen Tanz kann leicht an ihren langen, schlanken Gliedma?en und ihrer athletischen Anmut als ehemalige Ballettt?nzerin erkannt werden. Sie klatscht im Takt zur Musik als w?re sie diejenige, die gerade tanzt. Die Proben für ihre neuestes Werk "Haze" scheinen gut zu laufen. Die jungen T?nzer wirbeln tanzend auf den Schaumstoffmatten. Yuanyuan spricht nicht viel, doch man spürt, dass sie es sagen würde, wenn etwas nicht in Ordnung w?re.
Als ehemalige Primaballerina, Choreografin der Er?ffnungszeremonie für die Olympischen Spiele 2008 und der Feierlichkeiten für die übergabe Hongkongs 1997 ist Yuanyuan einer der "drei K?niginnen" des modernen Tanzes in China. W?hrend Jin Xing einen umstrittenen Ruf hat, und Gao Yan Jinzi für ihre sehr eigenen Interpretationen der klassischen chinesischen Kultur bekannt ist, hat Yuanyuan sich als Künstlerin einen Namen gemacht, die sowohl orientalische wie auch westliche Ans?tze, traditionelle und moderne Tanzformen in ihre Darstellung einbringt.
Im vergangenen Jahr hat sie das Beijinger Theater für Zeitgen?ssischen Tanz mitgegründet, das von Lader Beijinger Stadtverwaltung für Kultur mit dem Ziel finanziert wurde, die chinesische Kultur auf die Weltbühne zu bringen. Ihr Riesenhit "Stirred From a Dream" hatte sein Debüt 2007, und das Unternehmen hat eine Reihe von Aufführungen für diesen Monat ab dem 8. April geplant. Das Stück basiert auf "Peony Pavilion", einem Klassiker aus der Ming-Dynastie (1368-1644) das ungef?hr zur gleichen Zeit komponiert wurde wie William Shakespeares "Romeo und Julia". Wie die Geschichte von Shakespeare dreht sich die Story um verbotene Liebe, und zwar zwischen der Tochter eines Beamten und einem armen Wissenschaftler. Yuanyuans zeitgen?ssische Version, die traditionell als Kunqu-Oper aufgeführt wurde, beinhaltet einen S?nger, der die Geschichte erz?hlt, doch sie hat das übliche Multimedia-Paket von Video- und Lichteffekten, moderner Musik und Tanz typisch für das Genre. "Es ist eine historische Geschichte", so Yuanyuan, "doch die Gefühle sind ewig. Deswegen finde ich sie wichtig für heute."
Wang Yuanyuan |
Sie spricht eine Mischung aus Chinesisch und Englisch, das sie als Master-Studentin im Studiengang Sch?ne Künste an der Tanzschule am Kunstinstitut in Kalifornien zur Perfektion gebracht hat, wo sie auch modernen Tanz unterrichtete. Sie macht Kaffee, macht ein paar Anrufe und schaut nur gelegentlich auf die Uhr, um sicherzugehen, dass das Interview nicht zu lang wird. Es wird schnell deutlich, dass sie dazu geboren ist, T?nzerin zu sein. "Wie viele junge M?dchen hatte ich den Traum, T?nzerin zu werden, und habe es geliebt, etwas aufzuführen", erz?hlt sie. Dennoch sah es kurzzeitig so aus, als würde sie eher Synchronschwimmerin werden. Im Alter von 10 Jahren nahm Yuanyuan die Dinge in die Hand und nahm an Aufnahmeprüfungen für eine Ballettschule teil – ohne das Wissen ihrer Eltern. Nur in China konnte der Auswahlprozess so scharf und konkurrierend sein. "Die meisten von uns dachten, es klappt sowieso nicht. Wir mussten uns aufstellen und die Lehrer gingen die Reihen ab und entschieden, wer nach T?nzer aussieht." Nur diejenigen mit traditionellem K?rperbau für Ballett kamen in die n?chste Runde. Schlie?lich bekamen wir die Chance vorzutanzen. Yuanyuan hatte ihre eigene Choreografie für die Prüfung kreiert. Es war das erste vieler erfolgreicher Stücke. Nur zwanzig T?nzer von tausend Bewerbern wurden ausgew?hlt und als Schüler der Beijinger Tanzakademie aufgenommen.
In den vergangenen 14 Jahren hat sie mit der Beijinger Tanzakademie und dem Nationalballett China gearbeitet und zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem für "Rote Laterne", die erste Kollaboration von vielen mit Regisseur Zhang Yimou. Sie war erst 24, als sie ausgew?hlt wurde, die Feierlichkeiten für die Rückgabe Hongkongs zu choreografieren und Tausende von T?nzern zu leiten. Diese Erfahrung hat ihr enorm bei der Er?ffnungsfeier der Olympischen Spiele geholfen. Ihre neue Herausforderung ist, zeitgen?ssischen Tanz zu machen, ein Bereich, der selbst im Westen auf wenig Interesse st??t, und eine akzeptierte und gefeierte Kunstform in China. Der Weg ist noch lang, doch Yuanyuan spürt, dass sie Fortschritte macht. "Die Gründung des Unternehmens war so etwas wie eine Geburt. Nun ist es ein Kind, das schnell heranw?chst."
Quelle: China Daily
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