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17. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Regisseur Meng Jinghui  führt das Spiel mit der "Vierten Wand"

Der Avantgarde-Regisseur Meng Jinghui hat den Fassbinder-Film "Liebe ist k?lter als der Tod" für das Theater adaptiert. Die Wand, die das Publikum vom Geschehen auf der Bühne trennt, ist in dieser Inszenierung nicht nur imagin?r, was ein ungewohntes und ungew?hnliches Theatererlebnis schafft.

Der Avantgarde-Regisseur Meng Jinghui hat den Fassbinder-Film 'Liebe ist k?lter als der Tod' für das Theater adaptiert. Die Wand, die das Publikum vom Geschehen auf der Bühne trennt, ist in dieser Inszenierung nicht nur imagin?r.

Der franz?sische Philosoph und Schriftsteller Denis Diderot (1713-1784) führte das Konzept der "Vierten Wand" im Theater ein. Es verbreitete sich mit dem Aufkommen des Realismus im Theater.

Die "Vierte Wand" ist eine imagin?re Wand an der Vorderseite der Bühne mit drei W?nden, durch die das Publikum die Vorg?nge in einem Stück betrachtet. Auch wenn sie physisch nicht da ist, muss das Publikum annehmen, dass da eine "vierte Wand" sei. Der Begriff wurde adaptiert, um auf die Grenze zwischen Darstellern und Publikum hinzuweisen. Der amerikanische Filmkritiker Vincent Canby (1924-2000) beschrieb sie 1987 als "jenen unsichtbaren Schirm, der das Publikum stets von der Bühne trennt".

Es gab einen Trend, diese Vierte Wand zu "durchbrechen", indem beispielsweise die Schauspieler das Publikum direkt ansprechen oder sie mit Objekten au?erhalb des Kontexts des Stücks interagieren.

Echte Glaswand. Der führende Avantgarde-Regisseur Meng Jinghui geht allerdings zurück und doch einen Schritt nach vorne. In seiner neuesten Produktion "Liebe ist k?lter als der Tod", die bis 16. November im Citycomb Theater in Beijing l?uft, trennt eine echte Glaswand das Publikum von dem Stück.

2 Der Avantgarde-Regisseur Meng Jinghui hat den Fassbinder-Film 'Liebe ist k?lter als der Tod' für das Theater adaptiert. Die Wand, die das Publikum vom Geschehen auf der Bühne trennt, ist in dieser Inszenierung nicht nur imagin?r.

Es ist auf jeden Fall eine frische und interessante Theatererfahrung. Das Publikum bekommt vor Betreten des Zuschauerraumes Kopfh?rer und eine riesige Glasscheibe befindet sich an der Vorderseite der Bühne. Dann wird der Raum hinter dem Glas beleuchtet. Neun Schauspieler in coolen, westlichen Kostümen stehen in einem Raum, der wie ein Dachboden aussieht. Man h?rt den Erz?hler über die Kopfh?rer und er (manchmal auch sie) weist die Schauspieler in einer langsamen, kaltschn?uzigen Art an, sich auf der Bühne zu bewegen.

Ein Mann namens Franz sitzt in einem Lehnstuhl und liest eine Zeitung. Ein anderer Mann bittet ihn um eine Zigarette. Als ihm mit "Nein!" geantwortet wird, nimmt er die Zeitung und wirft sie auf den Boden. Franz steht auf und verprügelt den Typen. über die Kopfh?rer h?rt man jedes Ger?usch, ihren schweren Atem, das Zerrei?en der Zeitung, das Werfen des Stuhles.

Das Stück, eine Adaption des gleichnamigen Kinofilms von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1969, dreht sich um den Zuh?lter Franz, der gezwungen ist für ein Syndikat zu arbeiten, dessen Boss er sein will. Die Gangster Bruno und Franz werden gute Freunde. Franz stellt Bruno sogar seine Freundin Johanna vor. Diese haben eine Aff?re, aber Franz st?rt das nicht. Die drei beginnen, gemeinsam Banken auszurauben, aber Bruno wird eines Tages von der Polizei erschossen, w?hrend Franz und Johanna flüchten.

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Quelle: China Daily

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